Die GEWI ist eine basisdemokratische Gruppe, die linke und kritische Politik bezüglich Gesellschaft und Universitäten in einer anti-hierarchischen Art und Weise macht.
Wir stellen die Fakultätsvertretungen (ÖH) der philologisch-kulturwissenschaftlichen (die „PhiKu“) und historisch-kulturwissenschaftlichen (die „HiKu“) Fakultät an der Uni Wien.
Die GEWI ist ein offener Ort, an dem alle Menschen, die sich mit unseren Grundsätzen identifizieren können, zu Mitarbeit und Verweilen eingeladen sind. Dazu gehört auch, dass wir für unsere Arbeit „repräsentative Demokratie“ ablehnen, da diese nur die jeweilige Mehrheitsmeinung unterstützt. Deshalb treffen wir uns regelmäßig zu gemeinsamen Plena – es hat sich eine neue Struktur etabliert, bei der wir uns grundsätzlich Donnerstags um 18:15 treffen (Stand: Sommersemester 2023); dabei treffen wir uns jeden 1. Donnerstag des Monats zu einem offenen Plenum und zu jedem Plenumstermin zu einem Förderplenum. Wir versuchen dort konsensuale Entscheidungen zu treffen – und das möglichst unter Abbau aller Hierarchien. In den Konsens sollen alle Meinungen einfließen um eine gemeinsame Position zu finden.Im Unterschied zum Kompromiss geht es nicht darum von der eigenen fixierten Meinung abzuweichen um sich irgendwo in der Mitte zu treffen. Stattdessen wollen wir durch einen Diskussions- und Meinungsbildungsprozess zu einer gemeinsamen Plenumsentscheidung kommen.
Zu unseren Grundsätzen gehören ein emanzipatorischer, feministischer, antirassistischer und antifaschistischer Anspruch sowie die Unabhängigkeit von Gruppen, Parteien oder Fraktionen. Daraus resultiert eine basisdemokratische und antihierarchische Arbeitsweise. Wir wollen gegen heteronormatives Denken und Handeln vorgehen, die heterosexuelle Zweierbeziehungen als einzig erstrebenswerte Lebensform festschreiben. Gleichzeitig verstehen wir uns auch als undogmatisch und sehen unsere Grundsätze vor allem als Ansprüche, denen als Gruppe und als Individuum absolut gerecht zu werden nicht immer leicht ist.
Zwischen Gremium und Delirium?
Angesichts der Unipolitik der letzten Jahrzehnte kommen wir nicht umhin, sehr „anti“ zu sein: Wir sind gegen die StEOP, gegen Zugangsbeschränkungen, gegen Studiengebühren, gegen das UNIVIS-Anmeldesystem und gegen weitere Restriktionen beim freien Bildungszugang. Diese Entwicklungen sind nicht vom Himmel gefallen: Entdemokratisierung der Unis, Konkurrenzdruck unter Studis sind auf eine Verschärfung der Verwertungslogik zurückzuführen. Konsequenzen dieser Scheiße: kritische Auseinandersetzung mit Gesellschaft auch im Unikontext wird zunehmend erschwert. Doch mühsam ernährt sich das subversive Eichhörnchen: Wir engagieren uns in universitären Gremien und bemühen uns um Vernetzung mit den GEWI-Studienvertretungen um diesen Missständen entgegen zu wirken und Räume für Kritik zu ermöglichen.
In unseren Journaldiensten und am Plenum sind wir als Info- und Unterstützungsstelle für STVen und politische Gruppen da – wir sehen uns nicht in der Lage klassisches Studi-Service (von Mensa bis Steop) zu leisten, wollen das auch gar nicht, dafür gibt es viele ÖH-Beratungsstellen. (Ein wenig Hilfe zur emanzipatorischen Selbsthilfe gibt’s aber bestimmt!)
Wir versuchen, soweit möglich, die wenigen Vorteile des Systems zu nutzen (also z.B. unser Budget und unsere, wenn auch geringe, Handlungsmacht in Gremien), dessen Nachteile aber dabei nicht zu reproduzieren.
Mitmachen?!
Neben Gremienarbeit verfolgen wir immer wieder einige Projekte, wie z. B.: Kino-Abende voller sehenswerter Filme, Lesekreise, (z.B. eine Ausstellung zur jüdischen Bukovina, Vorträge zur Esoterik- und Antroposophiekritik, zahlreiche Workshops, Buchpräsentationen etc.).
Außerdem haben wir in den letzten Jahren einen kritischen GEWI-Kalender mit politischen und historischen Terminen & Infos herausgegeben und veranstalten einmal im Jahr den GEWI-Aktionstag, wo wir unsere Ressourcen und Räume einen Tag lang für Workshops, Essen und Feiern nutzen.
Darüber hinaus gibts eine regelmäßig-unregelmäßig erscheinde Zeitschrift – die gezeit. Bisherige Themen waren u. a. „Bildung“, „Unipolitik“, „Rechtsmüll“, „Polizei“ und „rosa“. Als Plenum unterstützen wir aber ebenso Initiativen, Gruppen und Projekte, deren Inhalte und Arbeit wir wichtig finden.
Wenn du Lust bekommen hast, mehr über uns zu erfahren oder mitmachen möchtest, komm doch einfach mal vorbei: zum Plenum oder gerne auch nur so zum Kaffee-/Teetrinken, Plaudern und da sein!
Unser offenes Plenum findet immer montags um 18 Uhr auf der GEWI (Uni Campus, Hof 2, links vom Hörsaalzentrum C) statt.