Mittwoch, 20. Jänner 2016 um 19:00
Diskussionsveranstaltung zur Vorbereitung auf Gefahren rund um die Proteste gegen den Akademikerball
Wien, Ende Jänner: Auch wenn er medial dieses Jahr im Vergleich zum letzten kaum Thema ist, so rückt er doch näher – der rechtsextreme Akademikerball in der Hofburg und linke Proteste dagegen.
Damit jährt sich ein Ereignis, dem staatlicherseits mit heftigen Repressionsschlägen begegnet wurde: Wir erinnern uns an zahlreiche Demoverbote und unzählige Verwaltungsstrafen gegen Demonstrant_innen. Wir erinnern uns an Josef, der 2014 monatelange in Untersuchungshaft gesperrt und in einem selbst aus bürgerlicher Sicht „kafkaeske Prozess“ (Florian Klenk) verurteilt wurde. Wir erinnern uns auch an das letzte Jahr und die Bekanntgabe von Ermittlungen wegen „krimineller“ und „terroristischer“ Vereinigungen gegen das antifaschistische Bündnis NOWKR.
Auch die Repression mit Breitenwirkung erreichte im letzten Jahr beachtliche Ausmaße – das inzwischen aufgelöste Bündnis NOWKR resümierte:
„Es gab so viele Festnahmen wie noch nie, prügelnde Cops marodierten durch die Innenstadt, am Schwarzenbergplatz kam es zu besonders unschönen Szenen.“
Wer sich von alledem nicht Einschüchtern lassen möchte, sollte sich damit aber trotzdem auseinandersetzen – und vor allem Überlegungen anstellen, wie damit praktisch umgegangen werden kann. Diesem Thema soll sich die Diskussionsveranstaltung widmen.
Ein erster Teil wird die Vorbereitung auf eine Demonstration/Aktion behandeln. Wie funktionieren eigentlich Bezugsgruppen? Was kann ich tun, wenn Leute in meiner Nähe aufgehalten, gestoßen oder festgenommen werden? Was sollte ich auf eine Demonstration mitnehmen, was besser zuhause lassen?
Der zweite Teil soll das Thema Festnahme in den Mittelpunkt rücken. Was ist bei einer Festnahme zu erwarten? Wo komme ich da hin, wie werde ich dabei behandelt? Das Sprechen über Zellentrakte, Verhöre, Polizeiärzt_innen und „Erkennungsdienstlicher-Behandlung“ soll helfen, mit Ängsten umzugehen, und auf Extremsituationen vorbereitet zu sein: Dabei soll die Aussageverweigerung als zentrale Strategie betont werden.
Anschließend soll Raum sein, Fragen zu diskutieren und ein Wissens- und Erfahrungsaustausch ermöglicht werden, der den Fokus auf einen gemeinsamen, solidarischen Umgang mit den uns begegnenden Gefahren legt.
In der Veranstaltung geht es um Möglichkeiten im Umgang mit Repression auf einer sehr praktischen Ebene. Wer eine detaillierte Klärung juristischer Fragen erwartet, wird enttäuscht werden.